Personen sitzen um einen Laptop und sprechen miteinander - New Leadership - Dr. Kraus & Partner

Führungskräfte sind in herausfordernden und schwierigen Zeiten besonders gefragt. Denn brechen ganz plötzlich Umsätze und Gewinne im Unternehmen ein, dann muss schnellstmöglich (richtig) gehandelt werden. Wir haben dir als Führungskraft sieben Tipps vorbereitet, die wir dir gerne für das Führen in der Krise oder allgemein in stürmischen Zeiten an die Hand geben möchten.

1. Immer offen und so frühzeitig wie möglich kommunizieren

Auch wenn du vielleicht denkst, dass deine Mitarbeitenden noch nicht mitbekommen haben, dass etwas nicht rund läuft, ist es unserer Erfahrung nach meistens anders. Denn Mitarbeitende spüren sehr schnell, wenn es im Unternehmen anfängt zu knistern und zu lodern. Das kann zum Einen an dem offensichtlichen Rückgang des Arbeits- und Auftragsvolumen liegen oder auch daran, dass die Management-Ebene stetig nervöser wird und bisher selbstverständliche Privilegien infrage gestellt werden. Aus genau diesem Grund möchten wir dir als Regel #1 dringend ans Herz legen, immer so früh wie möglich mit den Mitarbeitenden darüber zu sprechen, wenn das Unternehmen in der Krise steckt. Denn nur so bleibt das Vertrauen bestehen und du kannst die Mitarbeitenden zu Mitstreitern zum Bewältigen der Krise gewinnen.

2. Sprich Klartext: Was sind mögliche Folgen für alle

Es ist nicht nur wichtig, den Mitarbeitern überhaupt zu sagen, dass das Unternehmen in einer Krise steckt, sondern auch, wie mögliche Auswirkungen aussehen könnten. Horrorszenarien bleiben dabei aber bitte in der Schublade, denn wir wollen ja nicht mehr Verunsicherung schüren als nötig. Denn wenn das passiert, dann beginnt die Gerüchteküche und das Feuer wird in den Köpfen der Mitarbeiter immer größer. Daher unser Tipp Nummer 2 für alle Führungskräfte: Informiere alle Mitarbeitenden darüber, welche Folgen das Unternehmen und somit jeden Einzelnen treffen könnte, aber zeige gleichzeitig auf was dafür getan wird – aktuell schon oder auch in Zukunft – um den Worst Cast zu vermeiden.

3. Rückgrat zeigen ist das große Stichwort

Du sollest als Führungskraft – auch in der Krise – immer zu den Entscheidungen stehen, die in der Vergangenheit getroffen wurden. Klar, rückblickend ist jeder schlauer, aber welche Management-Ebene hat in die strategische Planung schon „schwarze Schwäne“ wie die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg mit einbezogen? Vermutlich die wenigsten!
Darüber hinaus solltest du ebenfalls zu den Entscheidungen treffen, welche im Rahmen der Krisenbewältigung getroffen wurden – ja, auch wenn es für einige schmerzhaft sein könnte. Verständnisvoll sein ist eine Sache, aber beispielsweise die „Schuld“ auf die Banken schieben eine ganz andere. So etwas mindert lediglich deine Glaubwürdigkeit und das sollte insbesondere in schweren Zeiten unbedingt gegenüber den Mitarbeitern vermieden werden.

4. Mach deinem Team bitte nichts vor

Du solltest wenn möglich darauf verzichten, an das „Wir-Gefühl“ deiner Mitarbeitenden zu appellieren, um mehr Leistung aus ihnen herauszupressen, wenn es um das Bewältigen der Krise geht. Warum? Stell dir vor, es kommt dazu, dass du dich leider krisenbedingt von Mitarbeitern trennen musst oder „nur“ Gehälter gekürzt werden müssen. Dann würde sich dein Team zurecht zum Narren gehalten fühlen. Und bitte sei auch nicht so übermütig und wecke die Illusion, dass alle Mitarbeiter als Gewinner aus dem Veränderungsprozess hervor gehen. Denn oft gibt es eben leider auch Verlierer.

5. Immer schön konstruktiv bleiben

Sollte beispielsweise in gemeinsamen Runden Krisengejammer auftauchen, dann bitte auf keinen Fall mit einstimmen. Genau dann liegt es an dir als Führungskraft hier mögliche Wege aus der Krise aufzuzeigen. Am besten hast du ein Beispiel aus der eigenen Unternehmensgeschichte parat, wie in der Vergangenheit erfolgreich mit einer Krise umgegangen wurde. Das schafft Vertrauen und zeigt „Hey ein Turnaround ist erfolgreich umsetzbar.“.

6. Halt in der Krise anbieten – durch klare Ziele

Jeder Mitarbeiter sollte das Gefühl bekommen, dass er etwas zum Bewältigen der Krise beitragen kann. Und um Erfolg messen zu können, braucht es bekanntlich eine Messgröße. Vereinbare daher mit deinen Mitarbeitern messbare Ziele und konkrete Maßnahmen zur Krisenbewältigung. Definiere gemeinsam mit ihnen Meilensteine, auf die sie hinarbeiten können. Das gibt Halt und das Ziel wird in der schwierigen Zeit nicht aus den Augen verloren.

7. Teilerfolge dürfen bitte gerne gefeiert werden

Werden definierte Meilensteine auf dem Weg aus der Krise erreicht, dann dürfen diese kleinen Erfolge auch gerne gefeiert werden. Das spornt Mitarbeitende nicht nur an, sondern gibt auch das Gefühl, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Bei solchen kleinen Festen darf gerne auch mal eine Runde Pizza und/oder Sekt spendiert werden als spontane Anerkennung und Belohnung für das Geleistete und den Zusammenhalt während dieser für alle schwierigen Zeit.

➡️ Wenn du über die Tipps hinaus Bedarf an Beratungsservices hast, dann schau dir gerne unsere Angebote zum Thema Führung und Performance an.

➡️ Alternativ kannst du uns jederzeit direkt für ein erstes unverbindliches Gespräch über deine Situation kontaktieren. Wir schauen dann gemeinsam ob und inwieweit wir dir und deinem Team/Unternehmen helfen können. Zu den Kontaktmöglichkeiten

Autor

  • Prof. Dr. Georg Kraus

    "Georg gestaltet seit mehr als 30 Jahren Change-Prozesse und ist als CEO der Puls von Kraus & Partner. Er ist ein Magnet für inspirierende Menschen und Projekte. Stillstand gibt es nicht in seinem Vokabular."