Kultur der Innovation - Team auf Sofa mit Innovationssymbol - Dr. Kraus & Partner Blog

Das innovative Unternehmen wirtschaftlich schwierige Zeiten besser meistern als Unternehmen, die sich primär als Hüter der Tradition verstehen, ist eigentlich nicht verwunderlich. Denn sie stellen ihre Geschäftsmodelle in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand und sorgen dafür, dass sie auch in der Zukunft Erfolg haben.

Das Motto jedes Unternehmen sollte daher lauten: „Re-invent yourself“, „Erfinde dich neu“. Denn nur durch eine fortlaufende Erneuerung des Geschäftsmodells und der Produktpalette bleiben Unternehmen für ihre Kunden attraktiv.

Die Realität sieht in Unternehmen jedoch leider oft anders aus. Oft liegt der Fokus von Führungskräften auf dem Optimieren des bisherigen Geschäftsmodells. Das heißt: Wie können wir noch günstiger produzieren? Und: Wie können wir unseren Kunden noch mehr von dem, was wir haben, verkaufen? In die Entwicklung von neuen Produkten und dem Austüfteln neuer Dienstleistungen wird hingegen nur wenig Zeit und vor allem auch Budget investiert. Dabei lautet die Hauptaufgabe der Unternehmensführer: Das Unternehmen auf die Zukunft vorbereiten. Also sollte ihr Hauptaugenmerk statt auf dem Managen der Gegenwart auf der Erneuerung liegen; des Weiteren darauf in ihrer Organisation statt einer Kultur des Bewahrens der Tradition und des aktuellen Geschäftsmodells eine Kultur der Innovation zu stimulieren.

9 Impulse: So können Sie eine Kultur der Innovation erreichen

  1. Als Unternehmensführer sollten Sie sich nicht scheuen unkonventionelle Wege zu gehen. Auch dann nicht, wenn alle Zahlen, Daten und Fakten Ihrem Vorhaben (scheinbar) widersprechen. Denn Zahlen spiegeln nur die Vergangenheit wider. Ihre Aufgabe als Unternehmensführer ist es allerdings, neue Richtungen in der Zukunft einzuschlagen.
  2. Geben Sie Ihr operatives Geschäfts, selbst wenn es Ihnen Spaß macht, an die nächste Ebene ab. Denn Ihre Kernaufgabe als Unternehmensführer ist es nicht, Ihr Unternehmen zu managen, sondern dessen Entwicklung zu steuern.
  3. Bringen Sie Ihre Mitarbeitenden in Situationen, in denen sie erleben, was wirklich in den Märkten „abgeht“ – zum Beispiel in den Schwellenländern. Deren Entwicklungsdynamik ist faszinierend und erschreckend zugleich. Setzen Sie Ihre Führungskräfte solchen Realitäten aus, denn Menschen ruhen sich gerne auf Erfolgen aus.
  4. Belohnen Sie mutige Mitarbeitende – selbst wenn sich ihre Ideen als nicht umsetzbar erweisen. Ihre Mitarbeitenden inklusive Führungskräfte müssen spüren: Das Suchen nach neuen Lösungen und Wegen ist von unseren Vorgesetzten erwünscht und wird (mit Anerkennung) belohnt.
  5. Richten Sie in Ihrer Organisation „Kreativ-Inseln“ ein, wo sich zum Beispiel Ihre High-Potentials als Unternehmer betätigen können. „Start-Ups“ generieren oft großartige Ideen und Business-Modelle.
  6. Stampfen Sie Ihr betriebliches Vorschlagswesen ein. Installieren Sie stattdessen ein „Unternehmer-Budget“. Stellen Sie Ihren Mitarbeitenden ohne große Bürokratie Geld zum Ausfeilen, Austesten und Umsetzen neuer Ideen zur Verfügung. Und wenn die Mitarbeitenden ihre individuellen Budgets zusammenlegen? Dann können sie auch größere Ideen realisieren.
  7. Puschen Sie Ihr Management permanent, sich über die künftigen Entwicklungen in Ihrem Markt und im Unternehmensumfeld Gedanken zu machen. Haken Sie in Meetings nicht nur die Agenda ab, sondern fragen Sie zum Beispiel auch mal: Was bedeutet diese technologische Entwicklung für uns? Wie könnte sie weiter gehen? Welche Chancen sowie Gefährdungen ergeben sich hieraus für uns? Nehmen Sie sich Zeit für solche Gespräche. Und laden Sie zuweilen Quer- und Vordenker aus anderen Branchen und Wissensgebieten hierzu ein.
  8. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Männer und Frauen um sich haben, die Trendsetter sind oder über Trendscoutfähigkeiten verfügen. Regelmäßige Workshops mit diesen Menschen und Ihrem Management helfen Ihnen, Marktentwicklungen und Technologiesprünge zu antizipieren.
  9. Stellen Sie Mitarbeiter ohne klare Funktion ein. Bitten Sie diese Mitarbeiter, sich umzuschauen und nach sechs oder zwölf Monaten mit einer Idee für ein neues Geschäfts- oder Businessmodell zurückzukommen.

Wie Sie also sehen: Es gibt viele Möglichkeiten, die Innovationskraft von Unternehmen zu erhöhen. Entscheidend ist Ihr Wille, einen solchen Geist und eine solche Kultur in Ihrem Unternehmen zu schaffen.

➡️ Falls du konkrete Fragen zum Thema Innovation hast oder Unterstützung benötigst, kontaktiere uns gerne. 

➡️ Weitere Informationen zum Thema Innovation finden Sie auf unserer Themenseite „Innovationskraft als Schlüsselfaktor

Autor

  • Prof. Dr. Georg Kraus

    "Georg gestaltet seit mehr als 30 Jahren Change-Prozesse und ist als CEO der Puls von Kraus & Partner. Er ist ein Magnet für inspirierende Menschen und Projekte. Stillstand gibt es nicht in seinem Vokabular."