Das Mimimi-Management ist immer häufiger ein Thema in Unternehmen und Organisationen. Aber was steckt dahinter? Es geht um eine Art Führung, bei der Mitarbeitende ständig aufgefordert werden, ihre Probleme und Bedenken zu äußern, anstatt Lösungen zu finden. Hier erklären wir dir, warum das schlecht für Unternehmen sein kann und wie man es vermeiden kann.
Mimimi kommt aus der „Jammer“-Analogie und beschreibt Menschen, die eher Probleme sehen, als Lösungen. Es sind immer andere Schuld an dem, was schief läuft.
Dass das schlecht für Unternehmen ist, kann man sich wahrscheinlich schon denken, aber warum genau?
Nun, Mimimi Management kann zu Demotivation und schlechter Leistung bei Mitarbeitenden führen. Denn wenn sie ständig ermutigt werden, über Probleme zu klagen, anstatt sie selbst zu lösen, bewirkt das oft, dass sie das Gefühl bekommen, dass ihre Emotionen wichtiger sind als Probleme zu lösen. Außerdem verstärkt es das Gefühl der Hilflosigkeit.
Wertschätzung vs. Wertschöpfung
Ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Mimimi-Management ist die Verwechslung von Wertschätzung und Wertschöpfung.
Wertschätzung ist wichtig! Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeitende wertschätzen und ihren Beitrag zum Unternehmen anerkennen, stärkt dies das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Eine wertschätzende Führungskraft wird sich immer bemühen, zu unterstützen und das Gefühl zu vermitteln, dass die Meinung und der Beitrag seiner Mitarbeitenden wichtig ist. Sie wird sich Zeit nehmen, um Fragen zu beantworten und Feedback zu geben und sie wird die Mitarbeitenden für ihre Arbeit anerkennen und loben.
Eine wertschöpfende Führungskraft oder Manager wird sich bemühen seine Mitarbeitenden in ihren Entscheidungen und Handlungen einzubeziehen. Sie wird sich bemühen, diese zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Wertschätzung und Wertschöpfung können dazu beitragen, dass Führungskräfte und Manager ihre Einstellung zu Problemen und Herausforderungen ändern und sich als Vorbild für eine proaktive Herangehensweise verhalten. Sie können das Vertrauen und die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern stärken und dazu beitragen, dass das Unternehmen erfolgreich ist. Es ist wichtig, dass die Wertschätzung von der Führungsebene des Unternehmens ausgeht. Dies kann durch regelmäßiges Lob und Anerkennung für die Arbeit der Mitarbeitenden, die Schaffung von Möglichkeiten für die persönliche und berufliche Entwicklung sowie die Bereitstellung von angemessenen Ressourcen und Unterstützung gezeigt werden.
Jeder Mitarbeitende strebt nach Anerkennung
Der Wunsch nach Anerkennung ist ein grundlegendes Bedürfnis von Mitarbeitenden und kann ein wichtiger Faktor für die Motivation und Zufriedenheit im Arbeitsleben sein. Dabei kann Anerkennung in verschiedenen Formen gezeigt werden, wie beispielsweise durch Lob, finanzielle Anreize oder die Bereitstellung von Entwicklungsmöglichkeiten.
Dieser Wunsch ist erfüllbar, solange die Anerkennung auf eine ehrliche und ansprechende Weise gegeben wird. Mitarbeitende sollten das Gefühl haben, dass ihre Leistungen und Beiträge wertgeschätzt werden und dass ihr Arbeitgeber ihre Bedürfnisse und Ziele unterstützt.
Und genau dabei spielen Führungskräfte eine wichtige Rolle. Sie sind diejenigen, die direkten Kontakt zu den Mitarbeitern haben und in der Lage sind, ihre Leistungen und Erfolge zu beobachten, zu beurteilen und zu würdigen. Dabei ist regelmäßiges Feedback unumgänglich, zeugt von Transparenz und Vertrauen und sorgt für Anerkennung bei den Mitarbeitern.
Es gibt jedoch noch weitere wichtige Faktoren, die das Verlangen nach Anerkennung positiv wie negativ beeinflussen können. Schafft man eine positive Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende sich gegenseitig unterstützen und wertschätzen, wirkt sich das automatisch positiv aus. Eine solche Umgebung kann dazu beitragen, dass Mitarbeitende sich motiviert und engagiert fühlen und ihr Bestes geben, was wiederum zu einer höheren Leistung und Zufriedenheit im Arbeitsleben führen kann. Ein gegenteiliges Szenario belastet dementsprechend die Anerkennung.
In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, dass Arbeitgeber den Wunsch ihrer Mitarbeitenden nach Anerkennung ernst nehmen und ihnen zeigen, dass ihre Leistungen und Beiträge wertgeschätzt werden. Durch die Bereitstellung von Feedback, finanziellen Anreizen und der Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung können Arbeitgeber dazu beitragen, dass der Wunsch nach Anerkennung erfüllt wird und ihre Mitarbeitenden motiviert und zufrieden bleiben.
Gibt es ein richtig und falsch?
Wie sollte man nun mit Mimimi-Management, Wertschätzung, Wertschöpfung und Anerkennung umgehen? Hier gibt es sicherlich kein richtig und falsch. Grundsätzlich muss sich immer die individuelle Situation der Mitarbeitenden angeschaut werden und auf dieser Basis das Handeln ausgelegt sein. Aber etwas kann jeder für sich mitnehmen: Leistung einfordern ist und bleibt eine wichtige Aufgabe der Führung!
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