Felix sitzt am Tisch und notiert Gedanken zum Thema Transformationskompetenz | Kraus & Partner - Transformation Experts | Blog

Schön, dass Change Management mittlerweile in der einen oder anderen Form in den meisten Unternehmen angekommen ist. Doch Change Management allein macht noch lange keine zukunftsfähige Organisation aus. Dafür braucht es eine gewisse Transformationskompetenz – und zwar auf allen Ebenen. Hast du auch darüber schon einmal nachgedacht?

Unser Alltag ist Wandel und Wandel ist Alltag

Auch du wirst das folgende vermutlich nicht zum ersten Mal lesen, aber dennoch betone ich es hier noch einmal ganz explizit, weil es ausschlaggebend dafür ist, dass Transformationskompetenz mittlerweile unerlässlich ist. Wie wir alle in unserer schnelllebigen und dynamischen Welt täglich merken, ist Veränderung zu einer Konstante geworden.

Unternehmen stehen vor immer komplexeren Herausforderungen, sei es durch technologische Fortschritte, wirtschaftliche Entwicklungen oder gesellschaftliche Veränderungen. Angesichts dieser Dynamik müssen Organisationen in der Lage sein, sich anzupassen und zu transformieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und Achtung, dabei spielt Transformationskompetenz eine entscheidende Rolle, die weit über das traditionelle Change Management hinausgeht.

Change Management vs. Transformationskompetenz

Change Management bezieht sich auf strukturierte Ansätze, um Veränderungen in Organisationen zu planen und umzusetzen. Es geht darum, Prozesse zu optimieren, Systeme zu aktualisieren und Mitarbeitende bei den Veränderungen mitzunehmen. Es ist zweifellos wichtig, ein solides Change Management zu haben, um möglichst reibungslose Übergänge zu gewährleisten. Dennoch reicht alleiniges Change Management nicht aus, um den Herausforderungen der modernen Geschäftswelt gerecht zu werden.

Transformationskompetenz hingegen beschreibt die Fähigkeit einer Organisation, kontinuierlich und agil auf Veränderungen zu reagieren, Chancen zu erkennen und sie strategisch zu nutzen. Es geht nicht nur um das Bewältigen einzelner Veränderungsprozesse, sondern um das Schaffen einer Kultur der Veränderungsbereitschaft und des kontinuierlichen Lernens und Anpassens. Auch das Gestalten einer agil-flexiblen Struktur, mit dazu passenden Praktiken, ist ein Teil der Transformationskompetenz. Transformationskompetenz betrifft nicht nur die Organisation oder einzelne (Projekt-)Teams, sondern insbesondere auch jedes einzelne Individuum. Denn die Summe der Individuen bringt die notwendige Veränderungsenergie auf.

Change Management Transformationskompetenz
Strategie & Zielsetzung Erfolgreiche Umsetzung eines Veränderungsprojektes Transformation der Organisation oder/und eines Teams in ein flexibles, wandlungsfähiges System
Verantwortung Change-Projektteam mit Führungskräften aus den Veränderungsbereichen Team als Initiator mit darauffolgenden Verantwortungsübergang auf jeden Einzelnen
Zeitliche Dimension Während konkreter Change-Projekte Dauerhaft
Meta-Kompetenzen Change Management Verschiedene Transformationsskills
Ausbildung von Rollen Change Manager, Change Agents, Führungskraft Alle in ihren bisherigen Rollen

Transformationskompetenz braucht es auf verschiedenen Ebenen

Auf der organisationalen Ebene geht es darum, ein stimmiges Gesamtkonzept aufzustellen:

  • Welche Ziele verfolgen wir als Organisation?
  • Warum gerade diese?
  • Welche Anpassungs-Notwendigkeit steckt dahinter?
  • Mit welcher Gesamtstrategie wollen wir an der Erreichung dieser Ziele arbeiten?
  • Wie müssen wir Strukturen und Prozesse gestalten, um die Zielerreichung zu unterstützen?
  • Welche Kultur braucht es, um Transformationskompetenz zu erreichen?
  • Wie kann unsere Kultur hier unterstützen und wo ist sie hinderlich?
  • Welche Rolle spielt dabei Führung?

Für Projekt- oder Linienteams stehen gemeinsame Verhaltensweisen im Vordergrund, geleitet von der Frage:

  • Wie anpassungsfähig müssen wir werden?
  • Wie können wir gemeinsame Methoden für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit etablieren?
  • Welche Methoden helfen uns anpassungsfähig zu sein, schnell zu reagieren, innovativ zu denken und unsere Leistungspotenziale optimal zu nutzen? Und wie können wir diese umsetzen?

Die individuelle Transformationskompetenz jedes einzelnen Organisationsmitglieds stellt einen ganz besonderen Hebel dar. Denn Transformationskompetenz hat auch viel mit der Einstellung, dem Mindset zu tun. Und dieses kann nur auf der Individualebene ausgebildet werden. Offenheit für Neues, Flexibilität und Mut für neues Handeln können nicht verordnet werden, sondern müssen gefühlt und gelebt werden. Das fängt mit Selbstreflexion, Verständnis für die eigene Persönlichkeit und Wertearbeit an:

  • Welche Persönlichkeitsmerkmale trage ich, die sich in bestimmten Verhaltensweisen äußern?
  • Wie stehen diese Merkmale in Zusammenhang mit den einzelnen Transformationsskills?
  • Was gelingt mir, ohne dass ich darüber nachdenken muss und was fällt mir besonders schwer?
  • Welche Werte sind mir persönlich wichtig? Warum sind es genau diese?
  • Inwieweit tragen diese Werte zu meiner eigenen Transformationskompetenz bei? Wo sind sie eher hinderlich?
  • Möchte ich etwas daran verändern?

Aber auch persönliche Fähigkeiten wie z. B. Feedback geben und nehmen, die trainiert werden können, sind ein elementarer Teil der persönlichen Transformationskompetenz.

Nun könnte man fragen: Warum sollten Organisationen dem Ganzen Raum geben? Schließlich ist die individuelle Transformationskompetenz der Organisationsmitglieder etwas ganz Persönliches.

Meine Antwort darauf lautet: ja, das stimmt. Es sind aber die einzelnen Individuen, die Menschen mit ihren Persönlichkeiten, Werten und Fähigkeiten, die zusammen die Organisation bilden und die am Ende auch die notwendige Veränderungsenergie aufbringen – oder eben nicht. Und deshalb sollten Organisationen, die an wirklicher Transformation interessiert sind, sich auch mit Transformationskompetenz auf der Individualebene beschäftigen.

Ebenen + Dimensionen = Skillmatrix

Neben den Ebenen der Transformationskompetenz sind ihre Dimensionen wichtig. Transformationskompetenz ist eine tiefgreifende Fähigkeit, die verschiedene einzelne Skills und das entsprechende Mindset umfasst. Und weil wir Berater sind, haben wir dazu eine Matrix gebaut:

Alle diese Themen (und weitere) spielen eine Rolle beim Aufbau von Transformationskompetenz und machen deutlich, dass es hier um weit mehr als das Managen einzelner Veränderungsprojekte geht. Um auch in Zukunft schnell, anpassungsfähig und damit wettbewerbsfähig zu sein, brauchen Organisationen nicht nur die unterschiedlichsten Veränderungsprojekte, sondern vor allem ganzheitliche Transformationskompetenz.

➡️ Wenn du Fragen zum Thema Transformationskompetenz hast oder das Gefühl hast, dass dein Team oder deine Organisation hier ebenfalls Bedarf hätte, melde dich gerne für ein unverbindliches Gespräch bei uns oder schau dir unseren Service zu Transformationskompetenz an.

Autor

  • Portraitfoto Elena Vizenetz - Autorin Blog Kraus & Partner

    "Elena steht für Transformation. Egal ob agile Transformation, digitale oder auch persönliche: Positive Veränderungen und Weiterentwicklungen sind einfach ihr Ding. Insbesondere wenn es um neue Gedanken zur Gestaltung der Arbeitswelt geht, ist sie voll in ihrem Element."

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