
Zwischen Stabilität, Beziehung und Selbstführung
Wenn die Welt sich ständig wandelt, wenn Sicherheiten bröckeln und der Druck von allen Seiten steigt, dann wird Führung zur Nagelprobe. Nicht für operative Exzellenz – sondern für Haltung, Klarheit und Menschlichkeit.
Was ist meine Rolle als Führungskraft, wenn
- alles unsicher ist?
- mein Team Antworten sucht, die ich selbst (noch) nicht habe?
- Kontrolle nicht möglich ist – aber Orientierung gebraucht wird?
Führung in Zeiten von Unsicherheit: Mehr als „funktionieren“
Krisen, Umbrüche, Dauerveränderung – all das verlangt viel. Nicht nur von Organisationen, sondern von den Menschen in Führung.
Führungskräfte stehen im Spannungsfeld zwischen:
- eigener Überforderung und der Verantwortung für andere
- Planungspflicht bei gleichzeitigem Kontrollverlust
- dem Wunsch nach Halt – bei ständigem Wandel
Was in solchen Zeiten zählt, ist nicht die perfekte Lösung, sondern die Fähigkeit, Menschen zu führen, obwohl es wackelt.
Was meine Rolle als Führungskraft (nicht) ist – und was sie sein kann
Meine Rolle ist nicht:
- Sicherheit zu versprechen, wo keine ist
- Belastungen auszublenden, um „stark“ zu wirken
- alles allein zu tragen
Meine Rolle ist:
- Klarheit zu schaffen, wo Unklarheit herrscht
- Emotionen ernst zu nehmen – auch meine eigenen
- Verantwortung zu teilen und Handlungsspielräume zu öffnen
Führung heißt in Krisenzeiten nicht: alles im Griff zu haben.
Es heißt: präsent zu bleiben, wenn andere ins Schwanken geraten.
Reflexionsimpulse für meine Führungsrolle in der Krise
In unsicheren Zeiten hilft es, innezuhalten und die eigene Rolle neu zu justieren:
Selbstführung
- Was brauche ich, um kraftvoll zu führen – gerade jetzt?
- Welche Routinen oder Menschen geben mir Stabilität?
Beziehung gestalten
- Was kommuniziere ich – bewusst oder unbewusst – in diesen Tagen?
- Habe ich Raum für echtes Zuhören geschaffen?
Haltung und Wirkung
- Was will ich gerade verkörpern – Ruhe, Klarheit, Energie?
- Welche Wirkung hat mein Führungsverhalten auf andere?
Was mein Team jetzt von mir braucht
Nicht Heldentum.
Nicht Dauerverfügbarkeit.
Sondern:
- Zugewandte Präsenz – auch wenn ich keine Lösung habe
- Reflexion statt Reaktion – um nicht in Aktionismus zu verfallen
- Verlässlichkeit im Verhalten – selbst wenn Entscheidungen sich ändern
In unbeständigen Zeiten ist es die Konstanz im Menschlichen, die zählt.
Führen heißt (auch) sich führen
Meine Rolle als Führungskraft in herausfordernden Zeiten ist nicht fix. Sie ist beweglich, dialogisch, lernend – und manchmal einfach nur: menschlich.
„Ich muss nicht alles wissen – aber ich muss bereit sein, mich zu zeigen.“
Führung beginnt nicht mit Antworten. Führung beginnt mit der Entscheidung, da zu sein – für andere. Und für sich selbst.
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