Elena sitzt am Tisch mit ihrem Laptop und hat dabei einen Ausblick auf die Berge | Ski-Office | Kraus & Partner - Transformation Experts

Warum Krisen exzellente Führung erfordern

Krisenzeiten sind Bewährungsproben für Führungskräfte. Steigende Kosten, wirtschaftliche Unsicherheit, Fachkräftemangel und digitale Umbrüche setzen Unternehmen massiv unter Druck. Mitarbeitende suchen nach Stabilität – doch oft sind Führungskräfte selbst verunsichert. 

Wie gelingt es, in unsicheren Zeiten klar, stabil und souverän zu führen? 

Die besten Führungskräfte machen in Krisenzeiten den entscheidenden Unterschied: Sie geben Orientierung, bewahren Ruhe und stärken das Vertrauen in das Unternehmen. Doch was macht gute Krisenführung konkret aus? Welche Fehler sollten vermieden werden? Und welche Methoden helfen, Teams sicher durch unsichere Zeiten zu navigieren? 

1. Was Führung in der Krise so anspruchsvoll macht

Viele Führungskräfte haben Erfahrung im Change-Management – aber eine Krise ist kein gewöhnlicher Veränderungsprozess. Krisen treffen Unternehmen oft unvorbereitet, erfordern schnelle Reaktionen und erzeugen hohe Unsicherheit. 

Drei zentrale Herausforderungen, die Führung in der Krise erschweren: 

1.1. Unsicherheit trifft alle – auch die Führungskraft selbst

  • Führungskräfte sind nicht nur Vermittler, sondern selbst von wirtschaftlicher Unsicherheit betroffen. 
  • Entscheidungen müssen oft unter Zeitdruck und mit unvollständigen Informationen getroffen werden. 
  • Viele Führungskräfte geraten in die „Reaktionsfalle“, anstatt aktiv eine klare Richtung vorzugeben. 

Lösung:
Bewusst mit der eigenen Unsicherheit umgehen und sich Klarheit über Prioritäten verschaffen.
Sich Unterstützung suchen (Sparringspartner, Mentoren, Coaching).
Nicht auf perfekte Informationen warten – sondern mit den besten verfügbaren Daten entscheiden. 

1.2. Angst und Unsicherheit im Team führen zu Widerstand

  • Mitarbeitende haben Angst vor Veränderungen, Arbeitsplatzverlust oder höheren Belastungen. 
  • Fehlende Transparenz fördert Gerüchte, Unzufriedenheit und Demotivation. 
  • Teams sehnen sich nach Stabilität – doch Veränderungen sind in Krisen oft unumgänglich. 

Lösung:
Klar zum aktuellen Stand der Erkenntnisse kommunizieren, und verbindlich über neue Erkenntnisse reden.
Mitarbeiter in Veränderungsprozesse einbinden und sie fragen, welche Perspektiven noch nicht berücksichtigt sind oder gegebenenfalls anders zu bewerten sind.
Eine offene Gesprächs-Kultur fördern, um auch den Emotionen Beachtung zu schenken. 

1.3. Operative Effizienz sichern, ohne das Team zu überlasten

  • In Krisen werden oft Komfortzonen in Frage gestellt. Mitarbeitende müssen schnell in Lernzonen begleitet werden. 
  • Mitarbeitende sind Menschen, die sich neben den funktionalen Arbeiten auch mit Ihren Emotionen und Zukunftsperspektiven auseinandersetzen wollen und dafür Zeit benötigen. 
  • Balance finden zwischen Leistungserwartung und Reflektion zu Lernchancen und Zukunftsperspektiven. 

Lösung:
Prioritäten klar setzen: Welche Aufgaben sind in der Krise essenziell?
Lernfelder aktiv managen: Lernziele, Entwicklungspfade und Zukunftsperspektiven planen, organisieren und umsetzen.
Mitarbeitende gezielt unterstützen: Mentale Belastung ernst nehmen und Resilienz fördern. 

2. Die 5 Prinzipien exzellenter Krisenführung

2.1. Klarheit durch gezielte Kommunikation schaffen

Krisenzeiten erfordern mehr Kommunikation, nicht weniger. Menschen, die sich unsicher fühlen, brauchen mehr Informationen, nicht weniger. 

Erfolgsfaktoren für gute Krisenkommunikation: 

  • Regelmäßigkeit – zuverlässige Routinen, statt sporadische Nachrichten. 
  • Offenheit & Ehrlichkeit – Probleme ansprechen, aber lösungsorientiert bleiben. 
  • Dialog statt Monolog – Mitarbeitende aktiv einbinden 
  •  und ihre Perspektiven hören. 

2.2. Entscheidungsstärke zeigen – auch bei Unsicherheit

Viele Führungskräfte zögern in der Krise mit Entscheidungen, weil sie auf mehr Informationen warten. Doch in Krisen gibt es selten vollständige Daten. 

Wie gelingt es, auch unter Unsicherheit gute Entscheidungen zu treffen?
Die 80/20-Regel nutzen – nicht jede Entscheidung braucht Perfektion.
Szenario-Planung einführen – mehrere Handlungsoptionen im Blick behalten.
Entscheidungen transparent machen – erklären, warum eine Richtung gewählt wurde. 

2.3. Teams aktiv durch Veränderungen führen

Veränderungen erzeugen Widerstand. Führungskräfte müssen nicht nur Anweisungen geben, sondern aktiv durch den Change-Prozess führen und die Widerstände erkennen und professionell damit umgehen. 

Drei Schlüsselfaktoren für Change-Führung:
Mitarbeitende frühzeitig einbinden – Beteiligung reduziert Widerstände.
Emotionale Reaktionen verstehen und ernst nehmen – Veränderung ist auch ein psychologischer Prozess. 

Die Veränderung in Phasen und Handlungsfelder gliedern und professionell managen  

2.4. Resilienz fördern – bei sich selbst und im Team

Führungskräfte müssen Vorbilder für Resilienz sein. Nur wer selbst Vorbild ist, kann sein Team erfolgreich durch schwierige Zeiten führen. 

Wie kann Resilienz im Team gefördert werden?
Mentale Belastungen ernst nehmen und gezielt thematisieren. 

Für Klarheit, Professionalität und Orientierung sorgen.
Erfolge sichtbar machen, auch wenn sie klein sind – für mehr Motivation. 

2.5. Erfolgreiche Führung in der Krise braucht Klarheit, Empathie und Entscheidungsstärke

Wirtschaftlich unsichere Zeiten verlangen von Führungskräften, Instabilität professionell zu managen. Dazu gehört es, Teams in ihrer Resilienz zu stärken. 

3. Der amerikanische Psychologe Gary Klein empfiehlt für die Kommunikation von Unerwartetem das Modell STICC.

Die Kernbotschaft lautet: „Es ist so, die Situation könnte sich verändern, Erwartungen können sich nicht erfüllen, das Unerwartete könnte eintreten und es könnte sein, dass wir unsere Erwartungen aktualisieren müssen, also haltet die Augen auf!“ 

Die Situation: „Das ist, womit wir meiner Meinung nach hier zu tun haben!“ 

Die Aufgabe: „Das sollten wir meiner Meinung nach tun!“  

Das Ziel: „Das sind die Gründe, weshalb ich denke, dass wir das tun sollten!“ 

Die Bedenken: Darauf sollten wir ein Auge behalten, denn wenn sich das ändert, werden die Karten neu gemischt.“ 

Die Kalibrierungs-Chance: „So, jetzt sprecht mit mir (und Euren Führungskräften): Sagt uns, wenn ihr etwas nicht versteht (a), wenn ihr etwas nichtvmachen könnt (b), wenn ihr etwas seht, was wir nicht sehen (c). 

💬 Du möchtest deine Führungskräfte mit einem Coaching unterstützen? Dann melde dich gerne bei uns!

Autor

  • "Stefan ist einer der erfahrensten Experten auf dem Gebiet Change-Management und -Beratung bei Dr. Kraus & Partner. Ein Mann der Tat, der durch seine energetische Persönlichkeit und seinen scharfen Verstand besticht."

    Alle Beiträge ansehen