Hybrides Arbeiten - Frau sitzt am Laptop und hat ein virtuelles Meeting - Kraus & Partner

Neue Arbeitswelten und insbesondere hybride Arbeitsformen sind in der heutigen Zeit aus dem täglichen Leben von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht mehr wegzudenken. Schon vor der Corona-Pandemie haben sich sowohl mittelständische als auch global agierende Unternehmen mit dieser Situation befasst und Ansätze zur Etablierung einer neuen Arbeitswelt – „New Work“ entwickelt. Für viele Unternehmen hat die Corona-Pandemie als Katalysator gewirkt: Hybrides Arbeiten und neue Arbeitswelten wurden unter dem Einfluss der Pandemie deutlich schneller eingeführt und umgesetzt als zu erwarten war.

Hybride Arbeitsformen einführen am Beispiel eines aktuellen Mandats von uns

Auch bei einem aktuellen Mandat für einen mittelständischen Automobilzulieferer – standen wir vor wenigen Jahren vor der großen Herausforderung eine moderne Arbeitswelt einzuführen, die Zusammenarbeit eines global agierenden Unternehmens zu forcieren – deutlich über eine Einführung von MS365 hinausgehend. Dazu zählten neben den praktischen Aspekten der virtuellen Arbeitswelt die Entwicklung einer agileren Führungskultur sowie eine strategische Herangehensweise für die gemeinsame Erschließung neuer Märkte, bis hin zu den Grundlagen eines nachhaltigen Unternehmens.
Die disruptiven Veränderungen in der Automobil-Branche hin zu E-Mobilität, Konnektivität und Autonomen Fahren haben von Anfang an sehr deutlich aufgezeigt, dass es zum einen sehr hohe Hürden in Bezug auf die Wahrnehmung der „Vor-Corona-Situation“ gab und dass man sich zum anderen grundsätzlich von dem Planungs-Umsetzungs-Denken der klassischen Projekt-Management-Lehre verabschieden musste, um am Markt weiterhin erfolgreich agieren zu können. Durch ein eher konservativ geprägtes Arbeitsumfeld sind Veränderung, die langfristig Fortschritt bedeuten, für viele Betroffene auch in den Führungsebenen mit Unsicherheit und Risiken verbunden. Jedoch setzt der strategische Erfolg im schwierigen Umfeld der Automobilindustrie voraus, dass professionelle Strukturen vorhanden sind, die jenseits der Erreichung von Zielen einzelner Teams oder Führungskräften liegen und das gemeinsame Arbeiten sowie die Lernhaltung und Kundenorientierung in den Vordergrund stellen.

Herangehensweise bei der Umsetzung der neuen Arbeitswelten

Um mit unserem Mandat nachhaltige Wirkung zu erzielen, haben wir unsere Arbeit in die Erkenntnis- Design- und Umsetzungsebene strukturiert. Zunächst ging es darum, auf Vorstandsebene grundsätzlich zu klären, welche Ziele verfolgt werden und wie die Einführung neuer technischer Plattformen wie MS Teams erfolgreich für eine kulturelle Transformation genutzt werden kann.

Wir standen vor der Herausforderung, auf der Designebene eben diesen Grundgedanken zu schärfen und die kulturelle Transformation direkt auf der Vorstandsebene sichtbar zu machen. Letztendlich haben wir uns auf die Etablierung eines gewünschten Arbeitsrhythmus mit dem Vorstand geeignet, der z. B. virtuelle Meetings und neue Plattformen als Grundlage des Arbeitens dargestellt haben, um ein neues Mindset für die neue hybride Arbeitswelt zu schaffen. Dies war ein wichtiger Meilenstein im gesamten Projekt und bildete die Grundlage unsere Reichweite in die Organisation.

Weiter auf der Erkenntnisebene führten wir Tiefeninterviews mit 100 Führungskräften durch und so für uns weitere wichtige Erkenntnisse gesammelt, wie die Ist-Situation der „Vor-Corona-Arbeitswelt“ aussah und wie man diese in die zukünftige moderne Arbeitswelt überführen kann. Eine innere Haltung bei allen Führungskräften zu verankern und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass eine kulturelle Transformation benötigt wird, um am Markt weiterhin erfolgreich bestehen zu können, war sicherlich eine der größten Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten. Mit den obersten 100 Führungskräften wurde eine Großgruppenveranstaltung durchgeführt, um einen generellen Ruck zur Verbesserung bei den Mitarbeitern auszulösen und mit den strategischen Schmerzpunkten auf Business-Seite Aufbruchstimmung zu erzeugen. Insgesamt wurden sieben strategische Themen des Vorstands abgeleitet, von denen nur eines die neue Art der Zusammenarbeit war, um das Überleben des Unternehmens auch zukünftig zu gewährleisten.

Wie haben wir nun hybride Arbeitsformen und -welten in dem Unternehmen umgesetzt?

Hier sei noch einmal erwähnt, dass die Corona-Pandemie in diesem Unternehmen als eine Art Katalysator für „New Work“ gewirkt hat. Binnen drei Wochen wurden z. B. virtuelle Meetings eingeführt, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen waren. Die Corona-Pandemie hat das Mindset und das Verhalten nachhaltig positiv beeinflusst, hin zur kulturellen Transformation. Sämtliche Management-Plattformen und der Austausch von Dokumenten wurden in kürzester Zeit auf digitale Wege umgestellt, um arbeits- und führungsfähig zu bleiben.

Für einen nachhaltigen Wandel benötigt es jedoch mehr als eine Pandemie und für eine kulturelle Transformation benötigt man grundsätzlich Zeit. Wer meint, dass dies innerhalb von Monaten geschehen kann, ist sich der Tragweite und der Wichtigkeit dieses Themas nicht bewusst. Vor mehr als zwei Jahren haben wir damit angefangen eine Workshop-Serie für Führungskräfte einzuführen. Ziel dieser Reihe ist es, eine moderne Führungskultur zu entwickeln und grundsätzliche Fragen der „Art der Zusammenarbeit“ oder „Wie geht modernes Führen?“ zu klären. Hier befinden wir uns in einem kontinuierlichen Prozess, der nicht abgeschlossen ist. Entscheidend ist aber, dass unsere Arbeit mit den Führungskräften stets die Aspekte der neuen Arbeitswelt und die innere Haltung der modernen Unternehmenskultur mit den konkreten Herausforderungen der Geschäftsstrategie und der sieben strategischen Handlungsfelder zusammenbringt.

Vor mehr als drei Jahren haben wir dieses Mandat übernommen und wir befinden uns derzeit auf einem guten Weg, der aber kontinuierlich weitergegangen werden muss. Eine kontinuierliche technische Aufrüstung ist essenziell, um das hybride Arbeiten zu ermöglichen und weiter auszubauen. Somit können auch die weiteren Strategiethemen auf dieser Basis vorangetrieben werden. Hinsichtlich dem Hauptthema dieses Beitrags – dem hybriden Arbeiten – können wir hier feststellen, dass es einen Quantensprung gegeben hat. Durch die Corona-Pandemie wurden fünf Schritte in Richtung hybridem Arbeiten gemacht, die wir so vor drei Jahren nicht vorhergesehen haben.

➡️ Brauchen auch Sie Unterstützung bei der Einführung und/oder Umsetzung hybrider Arbeitsformen in Ihrem Unternehmen oder Team? Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt mit uns auf: per Kontaktformular oder telefonisch unter der +49 (0) 7251-989034

Autor

  • Dr. Christian Berthold

    "Christian ist eine tragende Säule unseres Kernteams und unser Mann für herausfordernde Change-Projekte. Mit frischer Neugier und Lebendigkeit nähert er sich Systemen an. Er ist ein Meister darin, aus einzelnen Teilen die Vision von etwas Neuem zusammenzufügen."